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Natrium
Natrium ist ein Mineralstoff, der natürlicherweise nur in relativ geringen Mengen in der Nahrung enthalten ist. Das meiste Natrium kommt bei der Lebensmittelverarbeitung und -zubereitung in Form von Natriumchlorid (NaCl) – Kochsalz – hinzu. In dieser Form dient es nicht nur der Geschmacksbeeinflussung und Konservierung, sondern auch dem Erzielen einer bestimmten Konsistenz mancher Lebensmittel.
In der Lebensmittelindustrie werden diverse Natriumsalze zu technologischen Zwecken als Hilfs- und Zusatzstoffe verwendet, so zum Beispiel Natriumphosphate, Natriumcarbonate, Natriumnitrat, Natriumnitrit, Natriumcyclamat oder Natriumalginat. Der größte Anteil unser Natriumaufnahme kommt aber aus der Verwendung als Kochsalz. Auch Trink-, Mineral- und Tafelwasser tragen zur Natriumaufnahme bei.
In Verbindung mit anderen Elektrolyten wie Chlorid und Kalium spielt Natrium im menschlichen Körper bei einer Vielzahl von Vorgängen eine Rolle, unter anderem ist es an der Regulation des Wasserhaushalts und des Blutdrucks maßgeblich beteiligt sowie am Transport von Substanzen über Zellmembranen und an der Weiterleitung von Nervensignalen.
Die für die Bundesrepublik Deutschland derzeit vorliegenden Berechnungen zur Aufnahme von Natrium deuten darauf hin, dass sowohl die Schätzwerte für eine minimale Natriumzufuhr (550 Milligramm (mg) pro Tag für Jugendliche und Erwachsene) als auch die als maximal empfohlene Zufuhrmenge von Speisesalz (6000 mg NaCl pro Tag) von der Bevölkerung im Durchschnitt überschritten werden. Eine langfristig erhöhte Aufnahme von Kochsalz wird mit der Entstehung verschiedener Erkrankungen in Verbindung gebracht. So liegt eine hohe Evidenz dafür vor, dass die zurzeit aufgenommenen Mengen an Kochsalz das Risiko für Bluthochdruck in der Bevölkerung erhöhen und Bluthochdruck im direkten Zusammenhang mit der Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen sowie Nierenerkrankungen steht.
Empfohlene Höchstmenge pro Tagesdosis eines Nahrungsergänzungsmittels (NEM):
Unter Berücksichtigung der Versorgungslage der deutschen Bevölkerung sowie der gesundheitlichen Risiken, die mit einer hohen Natrium- beziehungsweise Kochsalzaufnahme verbunden sind, sind keine Gründe erkennbar, die für eine gezielte Verwendung von Natrium in Nahrungsergänzungsmitteln sprechen würden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher, Natrium nicht zu ernährungsphysiologischen Zwecken zuzusetzen.
Stand: 6.9.2023
Stellungnahmen
(2)Datum | Titel | Größe |
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19.10.2011 Stellungnahme Nr. 007/2012 des BfR, MRI und RKI
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Blutdrucksenkung durch weniger Salz in Lebensmitteln |
852.4 KB |
22.02.2024 Stellungnahme Nr. 006/2024 des BfR
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Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln |
346.1 KB |
Publikationen - BfR-Wissenschaft
(1)Datum | Titel | Größe |
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24.09.2004 BfR-Wissenschaft 04/2004
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Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln |
1.6 MB |