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Fluorid
Fluorid ist ein Spurenelement, das nach heutiger Kenntnis für den Menschen nicht lebensnotwendig ist. Dennoch gilt: Geringe Mengen sind günstig für die Zahngesundheit und tragen zum Schutz vor Karies bei. In der Natur kommen überall Spuren von Fluorid vor, so auch in Wasser und Lebensmitteln. Trinkwasser wird hierzulande grundsätzlich nicht fluoridiert; die natürlichen Fluoridgehalte sind mit durchschnittlich 0,1 Milligramm (mg) pro Liter sehr niedrig. In einigen Landesteilen weist das Trinkwasser aber natürlicherweise hohe Fluoridkonzentrationen auf, zum Beispiel in der Eifel oder dem Münsterland. Auch Mineralwasser kann eine gute Fluoridquelle sein – ein Blick aufs Etikett lohnt sich.
In Lebensmitteln stecken natürlicherweise nur sehr geringe Mengen des Elements. Fisch und insbesondere Schwarztee können aber reich an Fluorid sein. Das einzige Lebensmittel, dem in Deutschland teilweise gezielt Fluorid zugesetzt wird, ist als solches gekennzeichnetes Speisesalz. Darüber hinaus enthalten die meisten Zahnpasten und teilweise auch andere Zahnpflegemittel Fluoride.
Studien belegen eine schützende Wirkung von Fluorid für den Zahnschmelz und die Eigenschaft, das Wachstum von säurebildenden Bakterien im Mund zu hemmen. Grundsätzlich braucht der Körper für gesunde Zähne jedoch nur winzige Mengen.
Eine dauerhaft zu hohe Fluoridaufnahme erhöht vor allem in der Zahnentwicklung bis zum Alter von etwa 8 Jahren das Risiko für Zahnfluorosen. Zunächst sind das nur weißliche Flecken auf den Zähnen; in schwereren Fällen kann es aber zu Verfärbungen bis hin zum Verlust an Zahnschmelz kommen.
Im frühen Kindesalter ist daher Vorsicht geboten. Denn die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeleitete tolerierbare Tageshöchstmenge für die Aufnahme von Fluorid aus allen Quellen (0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht für Kinder von 1 bis 8 Jahren) kann von Kindern in dem Alter schnell erreicht/überschritten werden.
Wichtig zu wissen: Allein durch das Verschlucken von Zahncreme, ob absichtlich oder versehentlich, kann der Nachwuchs mehr als genug Fluorid aufnehmen. Das BfR rät deshalb, zur Kariesprophylaxe bei Säuglingen und Kindern bis zum Schulalter immer nur eine Fluoridquelle zu nutzen: Sobald also mit dem Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta begonnen wird, sollte die Einnahme von Fluorid durch Tabletten beendet werden. Auch auf fluoridiertes Salz sollte achtgegeben werden.
Empfohlene Höchstmenge pro Tagesdosis eines Nahrungsergänzungsmittels (NEM):
Fluoridhaltige Supplemente sind in Deutschland zurzeit nur als registrierte Arzneimittel verfügbar. Aus Sicht des BfR besteht kein Spielraum für die Aufnahme von Fluorid über Nahrungsergänzungsmittel.
Stand: 6.9.2023
Stellungnahmen
(5)Datum | Titel | Größe |
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22.02.2024 Stellungnahme Nr. 006/2024 des BfR
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Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln |
346.1 KB |
31.05.2018 Stellungnahme Nr. 015/2018 des BfR
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Für gesunde Zähne: Fluorid-Vorbeugung bei Säuglingen und Kleinkindern |
258.4 KB |
07.02.2006 Stellungnahme Nr. 024/2006 des BfR
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Höchstmengen für Bor und Fluorid in natürlichen Mineralwässern sollten sich an Trinkwasserregelungen orientieren |
150.3 KB |
23.01.2003 Stellungnahme des BgVV;
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Fluoridhaltige Mundwässer und Alkoholgehalt in Mund- und Zahnpflegemitteln |
18.6 KB |
01.07.2002 Stellungnahme des BgVV
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Verwendung fluoridierter Lebensmittel und die Auswirkung von Fluorid auf die Gesundheit |
40.3 KB |
Publikationen - BfR-Wissenschaft
(1)Datum | Titel | Größe |
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24.09.2004 BfR-Wissenschaft 04/2004
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Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln |
1.6 MB |