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Mikronährstoffe in der Kinderernährung

Abwechslungsreich und ausgewogen soll die Ernährung auch für Kinder sein, mit reichlich Obst und Gemüse. So weit, so theoretisch. In der Praxis ist es manchmal nicht so leicht, Kinder zu einer gesunden Ernährung zu motivieren. Viele Eltern sorgen sich folglich, ob ihr Nachwuchs ausreichende Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen bekommt. Die Unsicherheit ist erstmal verständlich, denn essentielle Mikronährstoffe werden dringend gebraucht; sie sind für das Wachstum und eine gesunde Entwicklung, aber auch für die Gesundheit allgemein unverzichtbar, und ein Mangel kann negative gesundheitliche Folgen haben.

Wissenschaftliche Studien zeigen aber: Die Nährstoff-Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist insgesamt gut. Nur für einige Mikronährstoffe liegt die in den Studien ermittelte Zufuhr der Kinder und Jugendlichen im Median unterhalb des jeweiligen Zufuhrreferenzwerts – so etwa für Eisen bei Mädchen ab 12 Jahren. Auch das bedeutet nicht automatisch, dass ein behandlungsbedürftiger Mangel vorliegt. Denn der tatsächliche Nährstoffbedarf ist individuell verschieden, und die Zufuhrreferenzwerte sind so bemessen, dass dadurch bei nahezu allen Personen einer gesunden Bevölkerung eine adäquate Nährstoffversorgung sichergestellt wird.

Haben Eltern dennoch Sorge, dass ihr Kind zu geringe Mengen an bestimmten Mikronährstoffen aufnimmt, sollten sie dies zunächst mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt besprechen – und ggf. den Versorgungsstatus bestimmen lassen. Auch sollten sie versuchen, die Ernährung umzustellen oder anzupassen. Denn meist finden sich selbst bei sehr wählerischen Kindern einige Lebensmittel, die die kritischen Nährstoffe liefern und von den Kindern gemocht werden – zum Beispiel ein selbstgekochter Nudel-Gemüse-Auflauf, ein Obstsalat als Nachtisch oder ein frisch zubereiteter Frucht-Smoothie. Umfangreiche Informationen für eine gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen finden sich etwa beim Institut für Kinderernährung des Max Rubner-Instituts oder bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Eine verlockende und vermeintlich einfache Lösung besteht für manche Eltern darin, ihrem Kind ein Nahrungsergänzungsmittel zu geben. Doch davon rät das BfR im Allgemeinen eher ab. Das hat mehrere Gründe: Zum einen stellen Nahrungsergänzungsmittel keinen gleichwertigen Ersatz für eine ausgewogene Ernährung dar, unter anderem, weil herkömmliche Lebensmittel neben essentiellen Nährstoffen zahlreiche andere wertvolle Inhaltsstoffe liefern, etwa Ballaststoffe oder sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Zum anderen bringt die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen über Nahrungsergänzungsmittel nach aktuellem Stand des Wissens keine gesundheitlichen Vorteile, wenn der Nährstoffbedarf des Körpers bereits über die herkömmliche Ernährung gedeckt ist.

Überschüssige Mikronährstoffe werden vom Körper im besten Fall wieder ausgeschieden; sie können aber auch gesundheitliche Nachteile mit sich bringen. Zum Beispiel kann eine extrem hohe Vitamin D-Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel zu erhöhten Calciumspiegeln im Blut führen und langfristig die Nieren schädigen.

Darüber hinaus ist Eltern oft nicht bewusst, dass viele für Kinder angebotene oder beworbene Nahrungsergänzungsmittel sehr hoch dosiert sind. Die enthaltenen Mengen an Vitaminen oder Mineralstoffen liegen sogar teils über den Höchstmengen, die das Bundesinstitut für Risikobewertung für Nahrungsergänzungsmittel, die für Erwachsene vermarktet werden, empfiehlt. Verbindliche Höchstmengen für Nahrungsergänzungsmittel gibt es in Deutschland momentan noch nicht, weder für Erwachsene noch für Kinder und Jugendliche.

Stand: 18.01.2024

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